2019_03_13 Bericht Workshop

13. März 2019   Workshop "österliche Tisch-Dekorationen"

Etwa ein Dutzend Frauen ist der Einladung des OGV gefolgt und hat sich im Kaffee Floral zum neuerlichen Workshop eingefunden. Die Ortsangabe ist wörtlich zu nehmen: Weil der Sturm wenige Tage zuvor das Glasdach des  Gewächshauses total zerstört hat, muss die Veranstaltung kurzfristig von dort in die Räumlichkeiten des Cafés verlagert werden. Bedauert haben das aber nur die, die sich in Erwartung recht kühler Temperaturen extra warm angezogen hatten. Jetzt ist es mollig warm.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden Karl Heinz Ratzel übernimmt Floristmeisterin Margrit Klein für die nächsten zwei Stunden das Kommando bzw. Wort. Der einzige Mann im Raum verzieht sich freiwillig in die hinteren Reihen, stellt ab und zu eine Verständnisfrage und beschränkt sich ansonsten auf das Fotografieren kreativ tätiger Frauen. Klasse Job!


Zum Einstieg zeigt Frau Klein einige Stücke, die sie als Anschauungsobjekte vorbereitet hat bzw. die im Geschäftsleben aktuellen Trend darstellen. Hierzu gehören lange Bänder, in die Blumen und Zweige, aber auch Stoff-Fahnen mit aufgedruckten Lebensweisheiten und sonstigen Sprüchen eingebaut sind.

Die Bänder hängen am Türrahmen oder der Decke und bewegen sich beim geringsten Luftzug.


Ganz modern scheinen wieder Türkränze, wie man sie von Weihnachten her kennt. Die kann man natürlich auch auf den Tisch stellen; auf der Rundung und in der offenen Mitte lässt sich so Allerlei unterbringen.

Statt Kerzen könnten es Ostereier sein. „Prima, das mache ich für meine Enkel!“ meint eine Frau.

Empörte Stimme aus dem Hintergrund „Vergesst mir die Alten nicht!“.


Tipp: Wer einen zum Aufhängen bestimmten Kranz bestücken will, tut gut daran, den Aufhänger festzubinden, bevor er mit dem Bestücken beginnt. Grund: Wenn die Oberfläche und vielleicht auch die Seiten reich garniert sind, kann man relativ schlecht an der Kranz-Unterseite arbeiten. Tut man es trotzdem, ist die Oberseite schnell „verdatscht“. Saarländer wissen, was gemeint ist!
Auch „Basics“ präsentiert Frau Klein. Dazu gehören Kombinationen aus Moos, Bellies, Veilchen, Zweigen, Schleifen und einem Glas-/Porzellan-Behältnis.
Noch „basicer“ dürfte ein Lieblingsteil von Frau Klein sein: ein ausgeblasenes Ei, aus dessen Öffnung – zum Beispiel – ein Mini-Oster-„Glöcklein“ rauslugt; Band plus Feder dazu – fertig. Und damit die jeweilige Blume länger hält, kommt Wasser ins Ei. Weil das im Becher steht, passiert nix. Sieht auf jedem Frühstückstisch klasse aus.
Eine andere Idee: Am Rücken eines Holz-Hasen wird ein Reagenzglas befestigt. Blühendes, Grünzeug und Wasser rein. Fertig ist die kleine Deko für das Sideboard. Oder: Eine einfache Papiertüte ersetzt eine Vase.



Mit dem Schlagwort „Vintage“ kann folgende Kombination umschrieben werden:
Man stelle auf eine Baumscheibe Omas alte Glas-Karaffe mit Tulpe und „Grünzeug“, binde eine Schleife um den Hals der Karaffe; dann platziere man davor Moos und setze darauf ein buntes Ei. Die Anforderungen an die technischen Fertigkeiten sind überschaubar.

Apropos Oma: Statt der Karaffe kann man auch altes Geschirr, z. B. eine Suppenschüssel, nehmen. Man fülle diese mit Moos, setze Blumenzwiebeln darauf, garniere das Ganze mit Kordel, Schleife, Eierschalen. Sieht wirklich auch attraktiv aus.

Frau Klein meint in diesem Zusammenhang, dass sie häufiger Geschirr nimmt, mit dem sie auch den Tisch gedeckt hat und in dem sie das Essen serviert.

Passt optisch bestimmt, birgt für die Gäste aber auch gewisse Risiken!
Tipp: Im Zusammenhang mit den Eierschalen gibt Frau Klein einen wichtigen Hinweis: Egal, ob es sich um Stücke von Eierschalen oder ganze, ausgeblasene Eier handelt – sie müssen auf jeden Fall gut gewaschen und getrocknet sein.
Ansonsten überdeckt der Geruch aus der zuvor erwähnten Suppenschüssel sehr schnell denjenigen vom Sonntagsbraten. Oder die Eier lernen laufen ….
Abschließend zeigt Frau Klein eine Technik, mittels derer man mit Weidenkätzchen einen Zweig verschönern kann. Dabei wird jede Kätzchen-Blüte so vom Zweig abgerissen, dass noch ein paar Millimeter Rinde daran hängen bleiben. Kätzchen samt Rinde werden so auf den zu dekorierenden Zweig gelegt, dass man die Rinde mit Draht umwickeln kann. Dieses Procedere wiederholt man mit einer Vielzahl von Blüten so lange, bis der Zweig komplett bedeckt ist. „Zeitraubend“ ist mit Sicherheit ein zu schwacher Begriff, „Sträflingsarbeit“ trifft es schon besser. Frau Klein meint, sie könne dabei prima entspannen …
Nach der ausführlichen, dennoch kurzweiligen Einführung dürfen die Kursteilnehmer loslegen. Einige haben Behältnisse mitgebracht, die nun phantasievoll gefüllt werden. Die meisten Pflanzen und das Deko-Material werden günstig in der Gärtnerei erworben, Moos als Füllmaterial und Haselnuss-Zweige als Gerüst stellt der OGV zur Verfügung. Frau Klein geht von Tisch zu Tisch und gibt Ratschläge. Wer nur eine Schale, aber keine Ideen hat, dem unterbreitet sie Vorschläge. Irgendwann sind alle am Arbeiten.

Wenn Sie noch mehr Fotos der erstellten Dekorationen sehen wollen, klicken Sie bitte auf das Wort Bildershow.
So entstehen – wie in den bisherigen Kursen auch – Tischdekorationen, die jede Tafel verschönern. Von einigen Stücken ist Frau Klein so angetan, dass sie deren Schöpfern am liebsten einen Arbeitsvertrag anbieten würde. Bevor diesbezügliche Gespräche aufgenommen werden, schaltet sich jedoch der OGV-Vorsitzende ein und bittet die Damen zu einem Gruppenbild.

Unter dem Beifall der Kursteilnehmerinnen dankt er der Floristmeisterin Margrit Klein für die Durchführung dieser Veranstaltung. Eine Wiederholung scheint nicht ausgeschlossen.

Kursleiterin Margrit Klein inmitten ihrer Schülerinnen und hinter den Ergebnissen ihrer Arbeit:
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