Fast könnte man meinen, der Weihnachtsmann und sein Rentier wären gerade erst aus dem Kreisel an der Saarstraße abgereist – schon ist der Platz wieder in Beschlag genommen. Statt eines alten Mannes auf dem Schlitten beobachtet jetzt ein junges Hasen-Pärchen das Treiben rund um den Verkehrs-Knotenpunkt.
In den letzten Jahren hatte ein aufrecht stehender Hase das bevorstehende Osterfest angekündigt; in seiner Schubkarre lagen Dutzende farbenfroher Eier, die er an die Verkehrsteilnehmer verteilen wollte bzw. sollte. Dies ist ihm im Jahr 2020 nicht komplett gelungen, denn bei den ersten Pflegearbeiten des Jahres fanden Vereinsmitglieder tatsächlich noch einige Eier, die sich in den Zweigen der Sträucher verfangen hatten.
Leider sind – wie bei den vorgenannten Weihnachtsboten – auch beim Osterhasen die Birken-Knochen altersschwach geworden. Der mit solchen Problemfällen vertraute Spezialist unseres Vereins kam zu der Diagnose „Unheilbar morsch; ab in die Rente!“ und plädierte für Ersatz.
Der Vorstand hatte dieser Empfehlung natürlich nichts entgegenzusetzen. Und wie das im Vereinsleben so ist: Wer die Idee hat, darf sie umsetzen.
So kam es zu einer immer wieder gern praktizierten Arbeitsteilung: Der Verein finanzierte das Material, Ideengeber Hannsjürgen Phieler durfte damit arbeiten. Auf diese Weise entstand im Laufe des Sommers das Ensemble, das sich seit ein paar Tagen der Öffentlichkeit präsentiert.
Wie ein schüchternes junges Pärchen wirken Hase und Häsin, wie sie da auf der Bank sitzen. Ihre gegenseitige Zuneigung ist offensichtlich: Noch(?) durch einen Korb mit Eiern voneinander getrennt, scheinen Ohren und Hände vorsichtigen Kontakt zu suchen. Mal sehen, ob sie sich im Laufe der kommenden Jahre noch finden.
Das Foto zeigt Hannsjürgen Phieler und Norbert Franz; Letzterer durfte als umsichtiger Fahrer nach dem Nikolaus jetzt auch die Osterhasen chauffieren.
Unserem früheren Vorstandsmitglied Jürgen Phieler ist jedenfalls wieder ein Werk gelungen, das viele Betrachter erfreuen und zum Schmunzeln bringen wird. Dafür bedanken wir uns auch an dieser Stelle herzlich.
Zum Schluss sei angemerkt, dass Jürgen nicht nur handwerklich begabt, sondern auch ein Tierfreund ist: Er will für den verrenteten Osterhasen in seinem Garten in der Abteistraße einen Gnadenhof einrichten.