2019_11 Weihnachtsmarkt

29. November 2019  Wadgasser Weihnachtsmarkt

Freitag, 29.12., 08:30 Uhr - im Lager Höhenstraße werden Gegenstände aufgeladen, die in unsere Bude auf dem Weihnachtsmarkt verbracht werden sollen. Gleichzeitig beginnt es wieder zu regnen. Kleinzeug kommt in einen PKW; sperrige Gegenstände landen auf dem Anhänger. Freudige Überraschung vor dem Abteihof: In der Sternengasse können wir bis vor unsere Bude fahren.

Dahinter steht das Wasser wie im Vorjahr Zentimeter-hoch, der Boden ist ein einziger Matsch. So macht Arbeiten Spaß (äh, ich meine: das Beobachten der Arbeitenden ...). Aber wir haben ja noch Glück gehabt: Bei anderen kommt die Feuchtigkeit von oben. Wenn da nicht die hilfsbereiten Leute vom Bauhof zur Verfügung gestanden hätten!
Spüle samt Warmwasseraufbereiter, Tisch und Elektroinstallation finden ihren Platz und werden ins Lot gebracht. Josef beweist sich als talentierter Handwerker mit passendem Werkzeug, er kann also nicht nur Bäume schneiden. Zwischendurch kommt der Installateur und schließt den Frischwasserschlauch an. Nach ein paar Minuten folgt dezenter Jubel: Es fließt heißes Wasser. Das war nicht immer so. Norbert und Wolfgang geben Veselko nützliche Tipps, wie er es besser machen könnte.
Der Regen wird stärker – und jetzt kommt auch noch unsere Frauenriege und mosert, weil die Männer nicht fertig sind. Die Frauen mussten ja auch nicht auf den Installateur warten, der seinerseits durch einen Wasserrohrbruch aufgehalten worden war.! Die meisten Männer haben es kurz danach geschafft und verziehen sich, nur der Vorsitzende muss bleiben. War er vorher Helfer mit eigenen kleineren Aufgaben, wird er jetzt zum Laufburschen degradiert. Was soll’s? Die Hauptsache, die Bude wird schön geschmückt.

Und das machen die Damen richtig gut. Eine tackert Goldfolie an die Wand, die anderen drapieren Gläser mit Fruchtaufstrich auf den Regalen oder schmücken die obere Kante des Fensters mit Fichten. Nach und nach wird die Bude wohnlich, gegen 12:00 Uhr sind die Arbeiten abgeschlossen. Gleichzeitig hört es auf zu regnen.
Je näher die Eröffnung des Weihnachtsmarktes rückte, desto besser wurde das Wetter. Beste Voraussetzungen also für ein gelungenes Fest.

Schon deutlich vor 17:00 Uhr schlenderten die ersten Besucher über den Platz und hielten Ausschau nach dem Dargebotenen. „Jetzt hat man noch die optimale Auswahl“ war eine häufig gehörte Begründung. Und so hatte unsere Standnachbarin schon die ersten Umsätze mit ihrem Selbstgebastelten getätigt, bevor wir den ersten Original Gartenbauer-Punsch verkaufen konnten. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. „Wat is‘n do drin?“ wollten die Leute immer wieder wissen. „Geheime Kräuter, die wir ab September in hellen Mondnächten auf den Bäumen sammeln.“ war eine Antwort, die a) Gelächter und b) lustige Kommentare provozierten. Genau diese gute Stimmung wollten wir haben.
Einig war man sich darin, dass der Gartenbauer-Punsch auf jeden Fall Stimmungs-fördernd ist. Und je mehr man davon konsumiert, desto besser beherrscht man eine neue Fremdsprache. Diesen Effekt konnte man zwar nicht bei dem nebenan abgebildeten Paar beobachten, wohl aber bei denjenigen Cliquen, die sich an den drei Tagen oft für mehrere Stunden vor unserer Bude aufhielten. Natürlich nur aus Gründen der Rücksichtnahme verzichten wir auf deren Abbildung. Denen genügten auch mal Handzeichen für das Bestellen der nächsten Runde:
4 hochgestreckte Finger = 4 Gartenbauer-Punsch;
2 nach unten gerichtete Finger = 2 Kinderpunsch;
1 Zeigefinger ca. 2 Zentimeter über dem ausgestreckten Daumen = 1 Kurzen.

Der Freitag war es auch, an dem besonders viel Marmelade, pardon: Fruchtaufstrich verkauft wurde. Unser Angebot war ja in diesem Jahr besonders variantenreich. Zu verdanken haben wir dies einerseits den Spendern des Obstes, andererseits unseren Frauen, die unermüdlich schnibbelten und entsafteten oder pürierten. Merci!
Im letzten Jahr hatten wir erstmals Frikadellen im Weck angeboten. Gelobt wurden die, weil sie herzhaft gewürzt und bei moderatem Preis ungewöhnlich groß waren. Das hatten sich die Besucher offensichtlich gemerkt, denn der Absatz dieses Produktes hat sich in 2019 deutlich erhöht.
Den gleichen Effekt erhoffen wir uns für die Kartoffel-Dips, die wir in diesem Jahr erstmals im Angebot hatten. Leider sind uns deren Bewerbung und Präsentation im Stand nur suboptimal gelungen. Viele von den Besuchern, die eine der drei Varianten Kräuter, Knoblauch oder Heringe probiert hatten, kamen nach dem Verzehr zurück und lobten die Dips in höchsten Tönen. Die Idee, eine solche Speise in unser Angebot aufzunehmen, war also richtig; Das Produkt selbst war prima, nur die Vermarktung hat nicht gestimmt. Im nächsten Jahr soll das besser werden.
Der eine oder andere Herr erwies sich an den 3 Tagen immer wieder als Charmeur, hielt mal die, mal die andere Dame im Arm. Mitunter reichte eine alleine aber auch nicht aus.

Da komt Freude auf! Und dann stört es auch nicht, wenn statt Punsch ein Bier gereicht wird.



Die beiden Frauen auf dem linken Foto sind Wadgasser "Eingeborene", wohingegen das  Paar auf dem rechten Foto von weit her, will sagen von Roden und Hülzweiler, kam. Er war sogar mal Vorstand in einem Obst- und Gartenbauverein - kein Wunder, dass beide einen netten und freundlichen Eindruck hinterließen.
Am Samstagabend bemühten sich diese Vereinsmitglieder engagiert und erfolgreich um eine Umsatzsteigerung. Hier sehen Sie noch die ersten Anfänge ....
Der Freitag war richtig gut, der Samstag noch besser – nur der Sonntag, der war bescheiden. Erst am Nachmittag zog der Besuch an und die Standbesatzung hatte etwas zu tun. Leider hielt der Ansturm nur wenige Stunden an. Dann begann es wieder zu regnen, die Besucher verließen den Markt in Richtung heimischer Gefilde. Als wir kurz nach 21 Uhr unsere Bude abschlossen, waren die meisten Standbetreiber schon weg. Schade, es hatte doch so gut begonnen!
Der Abbau am Montag ging wesentlich schneller vonstatten als der Aufbau. In weniger als 90 Minuten waren die Bude besenrein, von der Verwaltung abgenommen und die Gerätschaften im Lager verstaut.

Zum Schluss danken wir allen, die zum Erfolg unserer Weihnachtsmarktbeteiligung beigetragen haben:
  • der Gemeindeverwaltung, dem Bauhof und dem Ordnungsdienst für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung;
  • unserem Standnachbarn, der Freiwilligen Feuerwehr;
  • den Wanderfreunden für die Überlassung des Lagers;
  • den Spendern diverser Obstsorten; den Frauen, die das Obst zu Fruchtaufstrich verarbeitet haben; den Standbesatzungen; den Helfern bei Auf- und Abbau
  • und natürlich all unseren Besuchern, die wir hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder begrüßen dürfen.
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