2019_10 Regenwurm-Projekt mit der Abteischule

Okt./Nov. 2019  Projekt "Die Bedeutung des Regenwurms"

23. Oktober   1. Projekttag
Vorbemerkungen:
Der nachfolgende Beitrag basiert auf einem gemeinsamen Abschlussbericht des OGV und der Abteischule. Er wurde aus redaktionellen Gründen in einzelnen Passagen, oft als Begleittext zu den Fotos, abgeändert bzw. dort inhaltlich ergänzt, wo in den Printmedien aus Platzgründen hatte gekürzt werden müssen.
Da es sich um ein gemeinschaftliches Projekt der GGTS und des OGV handelt, wurden die verwendeten Fotos von der Leiterin der Neigungsgruppe Natur, Frau Moni Hilt, gemacht und für diesen Bericht zur Verfügung gestellt.

Das Teil-Projekt wurde an 3 Nachmiitagen durchgeführt: Hier lesen Sie, was am 1. Tag geschah. Und hier erhalten Sie Informationen über die Arbeit am 2. Tag und hier über die des Abschlusses am 3. Tag.
Die Natur-Neigungsgruppe (NG) der Abteischule hat in Kooperation mit dem Obst- und Gartenbauverein Wadgassen (OGV), vertreten durch die Herren Karl Heinz Ratzel und Hannsjürgen Phieler, ein gemeinsames  Projekt ins Leben gerufen. Den Auftakt zu einer mehrteiligen Serie zum Hauptthema „Boden“ bildete dabei das  Kapitel „Regenwürmer“.
Jeder von uns hat sie ja schon gesehen, aber kaum einer hat sich schon einmal so richtig mit ihnen befasst und dabei festgestellt, welch ökologischen Wert diese kleinen Tiere für uns und unsere Umwelt haben. Vorab informierten  deshalb Herr Ratzel und Frau Moni Hilt, Leiterin der Neigungsgruppe, die Schüler erst einmal ausgiebig  über Verhalten und Lebensweise der Tiere, bevor  es dann  an praktische Übungen ging.
Um die Tiere genauer studieren zu können, entschlossen wir uns  zum Bau zweier Regenwurm-Terrarien.

In das eine sollten einige Würmer  eingebracht werden, das andere sollte „unbewurmt“ (d.h. unbewohnt) bleiben und zu Vergleichszwecken dienen. 

Herr Phieler hatte eines der Terrarien in seiner Werkstatt komplett fertig erstellt; es diente als Vorlage für das zweite.

Dieses sollte dann in der NG von den Kindern vervollständigt werden.
Bevor wir zu den Regenwürmern kamen, ging es – wie oben beschrieben - im Schulgarten zuerst an den Bau des zweiten Terrariums sowie das Befüllen beider. Herr Ratzel achtete dabei darauf, dass jedes Kind eine Aufgabe hatte.
So durfte der Großteil schrauben, während zwei Kinder gelben Spielsand aus unserem eigenen Garten besorgten.

Und der ältere Herr mit den grauen Haaren war stolz, dass er die Baumaß-nahme unfallfrei über die Bühne brachte.
Der Mann vom OGV hatte außerdem eine Menge Material und natürlich die Hauptakteure mitgebracht: einige Regenwürmer aus seinem Garten. Mit Rücksicht auf das Alter der Zielgruppe durfte das neue Wissen nicht nur sachlich vermittelt werden, sondern auch humorvoll. Das klappte eigentlich ganz gut. Dass ihn aber die Regenwürmer so in den Arm gebissen hätten, dass er einen dicken Verband brauchte, das wollte ihm dann doch keiner glauben. Trotzdem hatten alle sehr ihren Spaß.

Das zweite "Regenwurm-Palais", wie es von Frau Hilt benannt worden ist, war mit Hilfe der Kinder schnell fertig gestellt. Dann ging es an das Befüllen der Terrarien: Jetzt sollten eigentlich abwechselnd Schichten dunkler Gartenerde und gelben Sandes eingefüllt werden. Hatte der unerfahrene Lehrer-Hilfs-AzuBi anfangs noch die Hoffnung, die Schichten könnten gleichmäßig dick eingefüllt werden und - lächerliche Idee! - außerdem vergleichbar denen im zweiten Terrarium aussehen, belehrten ihn die Schüler schnell eines anderen. Hätten nicht Arme und Oberkörper die Öffnung des Terrariums verschlossen, wäre es binnen Sekunden voll gewesen. Also Kommando: Zurück! Gartenerde raus, gelber Sand rein! Stop, Das reicht! Jetzt wieder Gartenerde! usw.
Beim Befüllen war die zweite Frage: Wer ist schneller? Diejenigen, die befüllen - oder derjenige, der das Eingefüllte glatt streicht?
KO-Sieger waren die Befüller.

Ruckzuck war es geschafft, beide Terrarien waren gefüllt. Dass die unterschiedlichen Erdschichten nicht unbedingt gleichmäßig sein würden, war ja schnell klar geworden. Ein Wissenschaftler hätte seine Diplomarbeit auf dieser Basis nicht abgeben dürfen. Aber hier waren ja Grundschüler die Forscher. Und so war es völlig unbedeutend, dass die Regenwürmer-Behausungen eher Ähnlichkeit mit einem Marmorkuchen als mit einem systematischen Projektaufbau hatten. Fressen Regenwürmer eigentlich Marmorkuchen?
Nebenbei erfuhren die Kinder Interessantes über die Artenvielfalt der Regenwürmer, auch wo bei ihnen "vorne" und wo "hinten" ist. Insbesondere muss man wissen, wo vorne bzw. das Maul ist - von wegen Beißen und so. Haha! "Herr Ratzel, Sie lügen!"

Hätten Sie das gedacht? Unter 1 Quadratmeter Erde leben durchschnittlich ca. 150-500 Stück. Oder wie lange die darin gegrabenen Tunnel sein können? Ca. 500 Meter.  Dass Regenwürmer normalerweile bis in einer Tiefe von 3 Metern leben, sich ausnahmsweise aber auch bis 8 Meter runter bohren?

Weiterhin erklärten ihnen die Erwachsenen, wie wichtig das Tunnelsystem der Würmer für den Boden ist und dass dadurch unter anderem der Wasserabfluss gefördert wird, was sich wiederum positiv auf den Pflanzenwuchs auswirkt.

Bisher war alles nur Vorgeplänkel, die Kinder wurden sehr aufgeregt. Wirklich ohne "dramaturgische" Übertreibung: Als Frau Hilt zu einem Kind sagte „Warte mal ab, gleich wird es noch spannender.“ fragte es: „Noch spannender????? Das geht doch gar nicht!!!

Schließlich war es so weit und die Regenwürmer durften in eine der beiden Behausungen, die die Kinder vorher ausgesucht hatten, einziehen. Einige Schüler trauten sich von Beginn an, Würmer in die Hand zu nehmen, um sie umzusiedeln. Andere noch nicht …. Die Becherlupe kam natürlich auch zum Einsatz.
Die Würmer wurden umgesiedelt und erhielten einen Nahrungsvorrat, von dem wir hofften, dass er 1 Woche ausreichen würde: Salat, Äpfel, Kohlrabi-Blätter, Rasenschnitt - alles in angefaultem Zustand. Mit frischem Gemüse etc. hätten die Würmer ja nichts anfangen können. Da sie keine Zähne haben, saugen sie das Flüssige aus faulenden Pflanzen. Oder fressen tatsächlich auch mal Erde. Wir wussten allerdings nicht, welche Mengen sie vertilgen würden.

Die meisten Würmer verzogen sich schnellstmöglich in das Innere des Terrariums. Ein Riesen-Hallo gab es wenig später, als einer der Würmer tatsächlich an der Glasscheibe entlang zog. So versorgt,wurden sie in einen kühleren Abstellraum transportiert und mit einem dunklen Tuch abgehängt. In Ihrer Gartenerde brennt ja auch kein Licht ... Mal sehen, was sich jetzt tut.
damit war deas Ende des ersten Projekttages erreicht.

Ob die Würmer wirklich eine ganze Woche ohne den Zuspruch der Schüler in ihrem neuen Zuhause aushalten werden? Legen sie sich "auf die faule Haut" oder arbeiten sie und bauen Stollen in die Erdschichten? Lesen (und klicken) Sie hier die Fortsetzung!
mit Regenwürmern und Fressalien bestücktes Terrarium
Mitglieder der Neigungsgruppe Natur und ihre Betreuerinnen
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